Theaterstück "Katzelmacher"

Studierende Lisa-Marie Peters
Betreuung Torsten Köchlin
Hauptprojekt 2015


Projektbeschreibung

Ziel des Kurses war ein Gestaltungsansatz, der die Grenzen des Mediums Plakat bewusst auslotet. Die Gestaltung sollte auf der Basis einer inhaltichen Auseinandersetzung mit dem Stück aufbauen. Ich entschied mich für eine Installation, die aus vielen Kärtchen besteht, die, an einer Wand zusammengesetzt, den Titel des Stückes ergibt. Der Schriftzug des negativen Wortes "Katzelmacher" zeichnet sich hierbei durch einen schnellen, agressiven Schreibstil aus, welcher die Assoziation mit Kritzeleien an Wänden naheliegt. Die Karten sind aus Graupappe und gesiebdruckt. Auf ihnen finden sich, neben Kontaktdaten des fiktiven Theaters, ausgewählte Zitate aus dem Stück selbst, die Vorurteile, diskriminierende Aussagen oder Schuldzuweisungen beinhalten, wieder. Potentielle Theaterbesucher können diese Kärtchen von der Wand lösen und mitnehmen. Die Installation löst sich Stück für Stück auf, woraufhin der beleidigende Schriftzug nach und nach verschwindet. Dieses zeigt, dass jeder einzelne seinen Teil gegen Fremdenhass und Diskriminierung beitragen kann.

Burgtheater Wien

Zunächst untersuchten wir aktuelle Plakate von Theatern in verschiedenen Städten auf ihre inhaltliche Ausrichtung und analysierten den Einsatz rhetorischer Mittel analysiert. Linda Mischke und ich widmeten uns dem Burgtheater Wien, welches als das wichtigste deutschsprachige Theater der Welt gilt. Es wurde 1741 erbaut und ist unter den Wienern als "Burg" bekannt.

Das 2009 gelaunchte CD basiert auf einem flexiblen Logosystem, welches das Spiel mit der Sprache in den Theatern verdeutlichen soll. Das System an sich ist so flexibel, dass unendlich viele Variationen möglich sind. Das Logo scheint bei allen Gestaltungen zwischen zwei Extremen zu stehen, siehe "Welt – Burg – Dorf". Die verwendete Schrift ist die Neutraface.

Um das neue Design für die Einwohner von Wien einzuführen, wurde eine umfangreiche Plakatkampagne in der ganzen Stadt angebracht.

Agentur: www.raffinerie.com

"Katzelmacher" von Rainer Werner Fassbinder

Das Theaterstück "Katzelmacher" von Rainer Werner Fassbinder spielt in einem Münchner Vorort in den 1960er Jahren. Das Stück handelt von 9 jungen Erwachsenen, deren Alltag von Frustrationen und Aggressionen gekennzeichnet ist. Ihre Beziehungen untereinander sind verworren und von unausgeglichenen Gefühlen bestimmt. Als der griechische "Fremdarbeiter" Jorgos auftaucht werden die Vorurteile und Existenzängste der Protagonisten zu Fremdenhass gegenüber dem Gastarbeiters. Die Diskriminierung gipfelt bald in Lügen, Schuldzuweisungen und Gewalt, um die "alte Ordnung" wiederherzustellen. Fassbinder selbst gibt keine Regieanweisungen und schrieb bewusst jede Aussage der Personen als eigenständiges Zitat.

Umsetzung

Der Schriftzug des negativen Wortes "Katzelmacher" zeichnet sich hierbei durch einen schnellen, agressiven Schreibstil aus, welcher die Assoziation mit Kritzeleien an Wänden naheliegt.

 

Ich entschied mich für eine Installation, die aus vielen Kärtchen besteht, die, an einer Wand zusammengesetzt, den Titel des Stückes ergibt. Auf den Karten finden sich, neben Kontaktdaten des fiktiven Theaters, ausgewählte Zitate aus dem Stück selbst, die Vorurteile, diskriminierende Aussagen oder Schuldzuweisungen beinhalten, wieder. Potentielle Theaterbesucher können diese Kärtchen von der Wand lösen und mitnehmen. Die Installation löst sich Stück für Stück auf, woraufhin der beleidigende Schriftzug nach und nach verschwindet. Dieses zeigt, dass jeder einzelne seinen Teil gegen Fremdenhass und Diskriminierung beitragen kann.