Der Studienort Schöneweide, AEG und Kabelwerk Oberspree
Allgemeines
Der Campus Wilhelminenhof ist ein hochmoderner Hochschulstandort in ehemaligen Industrieanlagen wo über Jahrzehnte deutsche Industrie- und auch Designgeschichte geschrieben wurde. Wo einst Fahrzeuge, Transformatoren, Kabel oder Fernsehröhren gefertigt wurden, werden heute Studierende in den Bereichen Wirtschaft, Informatik und natürlich Design ausgebildet. Im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne ist Schöneweide einer der aufstrebenden Stadtteile Berlins und bietet zunehmend Angebote für junge Kreative an.
Von der AEG und Kabelwerk Oberspree zum HTW Campus
Berlin-Oberschöneweide wurde über 100 Jahre von Firmen wie der AEG (Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft), der NAG (Neue Automobilgesellschaft) oder zu späteren Zeiten dem KWO (Kabelwerk Oberspree), dem TRO (Transformatorenwerk Oberspree) oder dem WF (Werk für Fernsehelektronik) geprägt und war einer der bedeutendsten Industriestandorte Deutschlands. Die einstmaligen Uferwiesen namens "Schöne Weyde" entwickelten sich im 19. Jahrhundert binnen kürzester Zeit zur „Elektropolis“, dem Ort an dem, unter der Leitung von Emil Rathenau, die Elektrifizierung Deutschlands, auf Basis der Erfindungen von Thomas Alva Edison, voran getrieben wurde. Über Jahrzehnte hinweg wurden hier von 15.000 Menschen bedeutende Produkte entwickelt und produziert.
Heute sind es knapp 9.000 Studierende, die in den imposanten Gebäuden ausgebildet werden und den Geist dieses Ortes mit modernsten Methoden und Techniken wiederauferstehen lassen. Im Fachbereich Gestaltung und Kultur studierenden knapp 1.200 junge Menschen und die Hälfte davon in einem der Gestaltungsstudiengänge.
Peter Behrens, der Erfinder des Corporate Designs
Der Sohn eines Erfinders und Ingenieurs und einer Modejournalistin, Peter Behrenswar mit der Textilkünstlerin Entwerferin von Reformkleidung Elisabeth Krämer verheiratet und wurde als Maler, Architekt, Designer und Typograf weltbekannt. Der Mitbegründer des Deutschen Werkbundes gilt als einer der ersten modernen Industriedesigner und als Begründer des Corporate Designs. Er entwarf als "künstlerischer Beirat" der AEG Gebäude, Produkte und Grafik-Designs, wie das bekannte AEG-Logo oder das berühmte Peter-Behrens-Haus mit seinem mächtigen Turm, dem traumhaften Innenhof und dem heute noch in Betrieb befindlichen Paternoster. Peter Behrens arbeitete mit wichtigen Designern und Künstlern wie Walter Gropius, Ludwig Mies van der Rohe oder Le Corbusier zusammen.
Wo einst Peter Behrens wirkte, streben heute Studierende danach in seine Fußstapfen als Designer zu treten. Wenn das keine Herausforderung ist?
Der Kiez Schöneweide
Der Kiez Schöneweide zählt zu den aufstrebenden Bezirken Berlins. Im Süd-Osten der Stadt, an der Grenze zwischen Treptow und Köpenick, gelegen, war der Stadtteil über Jahrzehnte von der dort ansässigen Industrie geprägt. Dieses Bild wandelte sich in den letzten Jahren stetig und macht den Stadtteil heute zu einem lebenswerten und attraktiveren Ort.
Seit der Jahrtausendwende entwickelte sich der Stadtteil zu einer Fluchtburg berliner Künstlerinnen und Künstler und viele Atelier- und Künstlerhäuser entstanden dadurch. Heute haben zahlreiche bekannte Künstlerinnen und Künstler ihre Ateliers im Kiez, beispielsweise im Umfeld der Reinbeckhallen und es entstehen weitere neue Kreativorte, wie die ehemalige Bärenquellbrauerei in Niederschöneweide. Sowohl die Kunstszene als auch Kreativwirtschaft bekommen stetig mehr Gewicht und Sichtbarkeit.
Es gibt gemütliche Cafés und Restaurants unterschiedlichster Art und viele Orte an der Spree, die ausserhalb der Lehrveranstaltungen zum Verweilen oder Grillen einladen. Die Trendbezirke wie Friedrichshain, Neukölln oder Kreuzberg sind in weniger als 30 Minuten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Einer der angesagtesten berliner Clubs, das Sisyphos, ist beispielsweise nur 12 Tram-Stationen vom Campus entfernt. Im Gegensatz zu den berliner Szenebezirken sind in Schöneweide noch schöne Wohnungen oder Atelierräume zu vergleichbar günstigen Preisen für Studenten und WGs zu finden.
Campusleben
Das Campusleben ist sehr vielfältig. Zwischen Spreestrand und den Atelier- und Studioräumen des Studiengangs ist viel Raum für Studium und Erarbeitung der Projekten. Regelmässig Ausstellungen, wie die jährliche Werkschau des Fachbereichs, die Bachelorausstellung zu Beginn des Wintersemesters oder die Präsentation des Kurzzeitprojekte im Rahmen der Berlin Design Week durchziehen das Studienjahr. Das Party-Komitee des Studiengangs organisiert regelmässig Feiern als Abschluss der Ausstellungen.